Eine Naturkatastrophe in Zeitlupe

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Eine Naturkatastrophe in Zeitlupe

Die Welt befindet sich im Shutdown, die Karten werden neu gemischt. Es gibt ein Leben vor Corona und ein Leben nach Corona – Gedanken einer Krisenmanagerin.

Bei den meisten ist es jetzt angekommen – wir stehen vor einer globalen Herausforderung. Was gestern noch galt gilt heute schon nicht mehr. Das besondere an der Corona-Krise? Es trifft uns alle. Egal ob jung oder alt, Grossunternehmen oder selbständige Künstlerin. Die Corona-Krise fordert uns alle – physisch, psychisch und existentiell. Um uns herum ist eine Gefahr, die wir weder sehen, hören noch riechen. Sie kommt auf uns zu, nicht mit einem riesen Knall sondern stetig mehr und mehr – wie eine Naturkatastrophe in Zeitlupe.

Regierungen treffen Massnahmen zur Eindämmung der Verbreitung. Denn das ist das erklärte Ziel, sonst droht das Gesundheitswesen zu kollabieren. Menschen werden angehalten sich an strenge Hygienemassnahmen und soziale Distanz zu halten. Firmen werden aufgefordert wo immer möglich auf Homeoffice umzusteigen, Menschen ab 65 Jahren und kranke sollen zuhause bleiben, alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte werden geschlossen und einkaufen ist nur noch in kleinen Gruppen und mit viel Distanz möglich. So haben wir die Welt noch nie erlebt. Es macht unsicher, Angst, ja einige werden sogar panisch. Wir sind es nicht gewohnt, dass wir uns geschäftlich und privat dermassen einschränken müssen. Denn die letzten Jahre waren geprägt von grossem Individualismus.

Unternehmen müssen sich jetzt mit Krisen auseinandersetzen, ob sie wollen oder nicht. Solche, die sich diesem Thema in guten Zeiten gewidmet haben sind jetzt eindeutig besser dran, also solche, die für Krisenprävention nur ein müdes Lächeln übrighatten. Jetzt ist sie da, die mega Krise in Form von Pandemie und stellt alle vor grosse Herausforderungen. Im super Eiltempo müssen jetzt betriebsrelevante Geschäftstätigkeiten sichergestellt werden, Eventual- und Verzichtsplanungen in Bezug auf Betrieb, Finanzen, Personen und Reputation erstellt werden und die Planung der internen sowie externen Kommunikation unter Berücksichtigung der emotionalen Aspekte vorbereitet werden. Es sind unzählige Mammutaufgaben zu bewältigen, aber es führt wie kein Weg daran vorbei. Viele werden sich wahrscheinlich heimlich wünschen, dass sie das doch früher gemacht hätten.

Die aktuelle Situation zeigt einmal mehr – Krisenprävention lohnt sich. Es schützt zwar nicht vor Krisen, doch erleichtert vieles in der Krise.

Als Krisenmanagerin habe und begleite ich auch jetzt unzählige Firmen in ihren schwierigsten Stunden und ich stelle immer wieder fest – Krisen können auch Chancen sein – wichtig ist, wie man diese bewältigt. In dem Sinne wünsche ich Ihnen allen, dass Sie die Chancen erkennen, wenn sie da sind, dass Sie mutig danach greifen und bereit sind auch unkonventionelle Wege zu beschreiten. Halten Sie Distanz und bleiben Sie gesund.

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